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Props No More: ein Dokumentarfilm von Repräsentation bis Authentizität

Logo Props No More, das aus einem lilafarbigen Mikrofon besteht mit Text Disabled Creators Tearing Down Media Barriere

“Props No More” ist ein intersektionaler Dokumentarfilm, produziert von GADIM (The Global Alliance for Disability in Media), der behinderte Creatives hervorhebt, die daran arbeiten, das stereotype Narrativ rund um Behinderung in den Medien zu verändern. Der featurelängen Dokumentarfilm zeigt zunächst, wie behinderte Menschen marginalisiert, stereotypisiert oder vollständig aus den Mainstream-Medien ausgeschlossen wurden, die unser Weltverständnis prägen.

Historisch gesehen wurde Behinderung in Fernseh-, Film- und Nachrichtenmedien oft auf ein paar wenige Stereotypen reduziert: am häufigsten werden behinderte Menschen als bemitleidenswertes Opfer oder inspirierende Held*innen porträtiert. Diese schädlichen Darstellungen haben tiefgreifende Folgen. Sie unterstreichen gesellschaftliche Missverständnisse (oder setzen diese sogar erst in Gang), befeuern Ableismus und führen zur fortgesetzten Ausgrenzung behinderter Menschen in verschiedenen Lebensbereichen. Wenn Medien es versäumen, einen erheblichen Teil der Bevölkerung – weltweit sind mehr als 1,3 Milliarden Menschen behindert – korrekt darzustellen, tragen sie zu systemischem Ableismus bei, der alle Bereiche der Gesellschaft betrifft.

„Props No More“ stellt sich gegen diese veralteten und schädlichen Darstellungen, indem es die Arbeiten behinderter Medienschaffender präsentiert und ein alternatives Narrativ bietet: eines, in dem behinderte Menschen – Journalist*innen, Schauspieler*innen, Filmemacher*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen im Bereich Disability Studies und viele andere – die Kontrolle über ihre eigenen Geschichten übernommen haben. Durch ihre Kreativität und persönlichen Erfahrungen bauen sie Barrieren ab und bekämpfen Stereotype. “Props No More” zeigt, wie diese Menschen oft in einer Medienlandschaft navigieren müssen, die nicht nur unzugänglich, sondern meist auch diskriminierend ist. Doch durch Kreativität, Einfallsreichtum und Widerstandskraft haben sie Räume geschaffen, in denen ihre Geschichten authentisch erzählt werden können.

Eine der Besonderheiten von “Props No More” ist das Engagement für Inklusion sowohl vor als auch hinter der Kamera. Das Produktionsteam besteht größtenteils aus behinderten Personen, von denen viele zu mehreren marginalisierten Communities gehören. Dieser intersektionale Ansatz stellt sicher, dass der Film in den Erfahrungen derjenigen verwurzelt ist, die er darzustellen versucht. Darüber hinaus bringen die unterschiedlichen Hintergründe des Teams eine Authentizität in den Film, die in den Mainstream-Medien selten zu sehen ist.

Im Verlauf des Dokumentarfilms treffen wir auf eine Vielzahl vielfältiger und internationaler Mitwirkender, von denen jede*r eine einzigartige Perspektive auf die Herausforderungen und Chancen der Repräsentation von Menschen mit Behinderung bietet. Wir hören von einer Schauspielerin, die sowohl mit physischen Barrieren als auch mit Stereotypen in Hollywood zu kämpfen hatte, von einer Journalistin, die die Repräsentation von Behinderung in einer der führenden Zeitungen der Welt verbessern möchte, und von einer Filmemacherin, die betont, wie wichtig Barrierefreiheit als Teil des künstlerischen Prozesses ist. Diese Geschichten, erzählt durch eine Kombination aus Interviews, persönlichen Reflexionen und Behind-the-Scenes-Material, zeigen, wie behinderte Menschen die Medienlandschaft auf innovative Weise neu gestalten. Alle Interviews werden durch Expert*innen aus verschiedenen Bereichen und Archivmaterial guter und schlechter Medienrepräsentationen ergänzt.

“Props No More” recherchiert auch die breitere Auswirkung von präzisen und inklusiven Medienporträts (und Produktionen) und zeigt Best-Practice-Beispiele. Der Film argumentiert, dass eine authentische Darstellung behinderter Menschen nicht nur der Behinderten-Community zugutekommt, sondern der gesamten Gesellschaft. Inklusive Medien bieten reichere Erzählungen, die die wahre Komplexität der menschlichen Erfahrung widerspiegeln. Sie tragen auch dazu bei, Stereotype abzubauen und in der Folge Diskriminierung aufgrund schädlicher Missverständnisse zu verringern.

Neben dem Dokumentarfilm wird die Wirkung von “Props No More” durch einen YouTube-Kanal erweitert, der als Teil einer kontinuierlichen Medienplattform Bildungsinhalte zur Repräsentation, ausführliche Interviews mit Mitwirkenden, Behind-the-Scenes-Material und Kurzfilme zeigt, die weitere behinderte Medienschaffende hervorheben, die im Hauptfilm keinen Platz fanden. 

Die Medienplattform “Props No More” und der YouTube-Kanal werden den Film überdauern und behinderte Medienschaffende weltweit fördern. Die Medienplattform wird ein Ort sein, an dem behinderte Medienschaffende anderen Menschen mit Behinderung weltweit dabei unterstützen, eigene innovative Medieninhalte zu erstellen. Sie wird Webinare für behinderte Kreative zu Themen wie Regie und Drehbuch sowie Online-Live-Kurse für behinderte Menschen zu Regie, Schauspiel, Drehbuchschreiben, Barrierefreiheit etc. anbieten.

Im Kern ist “Props No More” nicht nur ein Film; es ist ein Aufruf zum Handeln. Er fordert die Zuschauer*innen dazu auf, über ihre Rolle bei der Auseinandersetzung mit den Narrativen, die sie konsumieren, nachzudenken. Der Film zeigt, dass sich langsam etwas ändert; wir sehen eine Welt, in der „Nichts über uns, ohne uns“ zu „Nichts ohne uns!“ wird. Dies ist möglich, wenn behinderte Menschen die Kontrolle über ihre eigenen Geschichten übernehmen, wenn niemand über sie spricht, sondern ihnen ermöglicht wird, für sich selbst zu sprechen. “Props No More“ unterstreicht die Bedeutung einer inklusiven Medienindustrie für die Schaffung einer gerechteren und gleichberechtigteren Gesellschaft für alle.

Ich übernehme für „Props No More“ die Rolle des Directors.

*Text aus dem Englischen übersetzt. 

Für weitere Neuigkeiten besuchen Sie unsere Social-Media-Seiten und unseren YouTube-Kanal: http://propsnomore.org/

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