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Neues Schmerzmittel auf dem Markt: Suzetrigin 

11 Kapseln mit gelb und schwarzen Partikeln auf einem Tisch.

In den USA ist gerade ein neues Schmerzmittel zugelassen worden: Suztrigine. Dieses Mittel gehört zu einer ganz neuen Klasse an nicht-opioid Analgetika aus der Gruppe der Natriumkanalblockern. Dr. Chopra, ein EDS-Experte aus den USA, der Betroffene mit allen möglichen Schmerzarten behandelt, hat den folgenden Text im Englischen geschrieben, um auf die gesteigerte Nachfrage seiner Patient*innen zu reagieren. Er hat mir erlaubt diesen ins Deutsche zu übersetzen.  

Zusammenfassung

  • Das Medikament wird in den USA unter dem Namen “Journavx” verkauft, mit dem Wirkstoff Suzetrigin.  
  • Es blockiert die NaV1.8-Kanäle, die für die Schmerzweiterleitung entlang der Nerven verantwortlich sind.  
  • Es wirkt ausschließlich auf periphere Nerven (außerhalb von Gehirn und Rückenmark), beispielsweise in Armen und Beinen.  
  • Es verursacht keine Abhängigkeit.  
  • Allerdings ist “Journavx” weniger wirksam als “Vicodin” zur Schmerzbehandlung.  
  • Es wirkt besser bei akuten postoperativen Schmerzen, jedoch nicht bei chronischen Schmerzen.  
  • In der Behandlung von Rückenschmerzen war es nicht erfolgreich.  

Was ist Suzetrigin?

Suzetrigin, vermarktet unter dem Handelsnamen “Journavx”, ist ein neuartiges, nicht-opioides Analgetikum, das kürzlich von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zur Behandlung mäßiger bis starker akuter Schmerzen bei Erwachsenen zugelassen wurde. Entwickelt von Vertex Pharmaceuticals, stellt Suzetrigin die erste neue Klasse von Schmerzmitteln dar, die seit über zwei Jahrzehnten zugelassen wurde.  

Wirkmechanismus

Suzetrigin wirkt als selektiver Inhibitor des NaV1.8-Natriumkanals, der hauptsächlich in peripheren schmerzempfindlichen Neuronen (Nozizeptoren) exprimiert wird. Durch die gezielte Blockade dieses Kanals moduliert Suzetrigin die Schmerzweiterleitung, ohne das zentrale Nervensystem (ZNS) zu beeinflussen. Dadurch wird das Suchtrisiko vermieden, das mit opioidhaltigen Schmerzmitteln verbunden ist.  

Klinische Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von Suzetrigin wurde in zwei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten und aktiv kontrollierten Studien untersucht. Die Studien wurden mit Patient*innen durchgeführt, die sich einer Bauchdeckenstraffung oder einer Korrektur eines Hallux valgus unterzogen:  

  • Patient*innen, die Suzetrigin erhielten, berichteten über eine signifikante Schmerzreduktion im Vergleich zur Placebo-Gruppe.  
  • Allerdings war Suzetrigin in der Schmerzreduktion nicht wirksamer als Opioide (Hydrocodon und Paracetamol).  
  • Obwohl es nicht so stark wie Opioide wirkt, bietet es eine effektive Schmerzreduktion ohne das Risiko einer Abhängigkeit.  

Vorteile

  • Nicht-opioide Alternative: Eine neue Option zur Behandlung akuter Schmerzen ohne Suchtrisiko.  
  • Gezielter Wirkmechanismus: Durch die selektive Hemmung des NaV1.8-Natriumkanals beeinflusst Suzetrigin nur periphere Nervensignale und könnte daher weniger Nebenwirkungen auf das ZNS haben.  

Risiken und Nebenwirkungen

In klinischen Studien wurden folgende häufige Nebenwirkungen berichtet:  

  • Juckreiz  
  • Muskelkrämpfe  
  • Erhöhte Blutwerte des Enzyms Kreatinphosphokinase  
  • Hautausschlag  

Suzetrigin ist kontraindiziert in Kombination mit starken CYP3A-Inhibitoren. Zudem sollten Patient*innen während der Behandlung keine Grapefruitprodukte konsumieren, da Wechselwirkungen auftreten können.  

Einschränkungen

Während Suzetrigin vielversprechend für die Behandlung akuter Schmerzen erscheint, ist seine Wirksamkeit bei chronischen Schmerzen fraglich.  

  • In einer Phase-2-Studie zur Behandlung der lumbosakralen Radikulopathie zeigte Suzetrigin keine signifikanten Vorteile gegenüber einem Placebo.  
  • Dies unterstreicht die begrenzte Wirkung bei chronischen Schmerzen und den Bedarf an weiterer Forschung.  

Fazit

Zusammenfassend ist Suzetrigin kein besonders überzeugendes Schmerzmittel. Seine schmerzlindernde Wirkung ist begrenzt, es ist nur bei akuten postoperativen Schmerzen wirksam und hilft nicht bei chronischen Schmerzen. Wie bei jedem Medikament müssen Nutzen und Risiken individuell abgewogen werden, um die beste Schmerztherapie für den jeweiligen Patienten oder die jeweilige Patientin zu bestimmen.  

Erstveröffentlichung: https://www.painri.com/post/new-painkiller-suzetrigine-journavx-ehlers-danlos-syndrome-crps

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