Kleine Zecke, große Beschwerden!
von Petra.
Als alles begann – 2016
Ich war oft müde. Wenn bei der Arbeit viel los war, wurde mir schwindelig. Ich hatte das Gefühl mir sitzt jemand auf der Brust und manchmal zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Diese Symptome kamen und gingen. Der Hausarzt konnte keine Erklärung finden. ”Gut!”, dachte ich, ”ich habe halt zu viel um die Ohren mit Job, Kind, Wohnzimmer renovieren und vielem mehr.”
Ein paar Monate später bin ich das erste Mal bei der Arbeit sitzend vor dem PC kollabiert. Aus heiterem Himmel. Ich wusste nicht wie mir geschieht. Ab da ging es bergab. Von Woche zu Woche wurden die Symptome skurriler. Erneut fanden die Ärzte keine Ursache. Ich wurde monatelang wegen einer Eisenmangelanämie und einer leichten Schilddrüsenunterfunktion behandelt, aber mein Zustand besserten sich nicht, im Gegenteil, er wurde schlechter.
Nach einer monatelangen Arztodyssee meinte mein Orthopädietechniker, dass die Kopfgelenke der Ursprung meines Problems sein könnte. Mit der Erwartung das Problem bald los zu sein, ging ich zum Osteopathen. Damals wusste ich noch nicht, dass das der Anfang eines sehr langen Weges sein würde…
Erste Therapieversuche.
Dieser Osteopath renkte meine Halswirbelsäule zweimal ein. Nach einer kurzen Verbesserung merkte ich sofort wie harmlose Bewegungen ausreichten, dass alle Beschwerden zunahmen. Darauf hin fing ich an die Ursache des Problems zu suchen. Nach einem weiteren halben Jahr mit unzähligen Arztterminen fand ich einen Orthopäden, der sich mit der Halswirbelsäule auskannte. Trotz seiner Unterstützung lebte ich mit ständigen Atlasblockaden und zusätzlich machten mir andere Wirbelsäulenabschnitte neue Probleme.
Die erste Diagnose.
Ein halbes Jahr lang drehte ich mich im Kreis, machte täglich meine Krankengymnastik und probierte alles mögliche aus, um das Kopfgelenk zu stabilisieren. Es ging ständig Berg auf und Berg ab, jeder Tag war anders und selbst im Laufe eines Tages änderte sich mein Zustand ständig. Da mir mein Bauchgefühl sagte, dass das keine gewöhnliche Atlasblockade ist, bin ich zusammen mit meinem Mann und gegen den Rat von fast jedem Mediziner zum Upright-MRT gefahren. Die Diagnose war ernüchternd: meine obere Halswirbelsäule war instabil – genauer, fast alle Bänder, die den Kopf mit dem ersten und zweiten Halswirbel verbinden, waren vernarbt. Ich litt an einer atlanto-dentalen Instabilität.
Die einzig Ursache, die für mich Sinn machte, war ein Autounfall vor 19 Jahren, auch wenn ich danach keinerlei Beschwerden hatte. Nachdem ich einen bekannten Arzt auf das Thema ansprach, reichte der mir einen Fragebogen zur chronischen Borreliose. Er meinte, wenn kein Unfall in direktem Zusammenhang mit den HWS-Problemen stünde, sollte ich mir Gedanken über die Diagnose Borreliose machen.
Eine neue Spur.
Als ich diesen Fragebogen sah, blieb mir im wahrste Sinne der Mund offen stehen und mein erster Gedanke war: ”Das bin ICH über die dort gesprochen wird!” ICH mit all den Symptomen, die ich nie in Zusammenhang bringen konnte. ICH nicht erst seit fast anderthalb Jahren sondern eigentlich schon viel länger. Auf dem Bogen waren Beschwerden beschrieben, die mir seit Jahren immer wieder Probleme bereitet hatten. Die Ursache dieser Probleme wurde nie gefunden. Daran war ich gewöhnt und im Laufe der Jahre hatte ich mich damit abgefunden.
Die Lösung.
Der erste Bluttest auf Borreliose fiel negativ aus. Doch mein Arzt ließ nicht locker. Und mit nächsten Test bestätigte sich die chronische Borreliose! Ich fing an zu recherchieren und obwohl meine Hausärztin mir die chronische Borreliose und die Therapie mit Antibiotika ausreden wollte, entschied ich mich auf mein Bauchgefühl zu hören. Und ich dafür wurde ich belohnt! Seit der vierwöchigen Therapie geht es mir viel besser und es ging endlich Bergauf. Ich merkte, dass ich nach zwei Jahren endlich auf dem richtigen Weg war.
Rückblick.
Die ganze Zeit hatte ich einen bunten Strauß an Symptomen über die ich mich zwar gewundert hatte, aber mit denen kein Arzt etwas anfangen konnte. Ich selbst verstand irgendwann auch nicht mehr, wie diese Puzzleteile zusammenpassen. Wie sollten z.B. die Hautveränderungen an den Fingern, das schmerzhafte tagelange Brennen in der Blase ohne Blasenentzündung, das Vergessen von Namen nur mit der Halswirbelsäule zu erklären sein? Rückblickend betrachtet, waren die Symptome der chronischen Borreliose von Anfang an vorhanden, aber keiner konnte sie deuten.
Probleme im Gesundheitssystem.
Die chronische Borreliose habe ich vermutlich seit vielen Jahre. Und ich hatte großes Glück, dass die Bakterien mit dem zweiten Bluttest bestätigt werden konnten und ein bekannter Arzt mir die Antibiotikatherapie verschrieben hatte. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Tests bei chronischer Borreliose negativ ausfallen; trotz aktiver Erreger. Auch heute kann ich mich nicht an einen Zeckenbiss oder eine Wanderröte erinnern; was auch häufig vorkommt. Nur wenige Ärzte kennen sich mit dieser Erkrankung aus und viele Menschen verharmlosen sie. Nicht wissend und ahnend, was das für die betroffenen Patienten bedeutet!
Sieg.
Dass ich heute weiß, was die Ursache meiner Beschwerden ist, verdanke ich meinem Bachgefühl, der Tatsache, dass ich mich nie von den Ärzten habe abspeisen lassen, und meinem Kampfgeist, der mich immer wieder motiviert für eine Verbesserung meines Zustands zu kämpfen. Und der Rest war dem glücklichen Zufall geschuldet.
Borrelien halten sich an keinen Plan und leider sind auch bei mir nach vierwöchiger Therapie noch Erreger nachweisbar. Mir geht es besser, aber noch lange nicht gut. Trotzdem steht für mich fest, dass ich weiter für eine Verbesserung kämpfen werde. Wie lange dieser Weg sein wird, weiß ich noch nicht…
Bild: Pixabay; danielbahrmann
Hallo Petra,
ich würde mich gerne mit dir austauschen. Möchtest du mir eine Mail schreiben?
Liebe Grüße,
Svenja
Hallo Svenja,
deine E-Mail-Adresse ist nicht öffentlich auf dem Blog ersichtlich. Wenn du mit Petra in Kontakt treten möchtest, kann ich gerne deine E-Mail weiterleiten – vorausgesetzt du erlaubst mir dies.
Wenn du daran Interesse hast, schicke mir doch bitte eine private E-Mail mit einer E-Mail-Adresse die ich weitergeben soll und dem ausdrücklichen Einverständnis dass ich diese weitergeben darf.
Gruß,
Karina
Hallo Petra/Karina, ich stehe aktuell vor ähnlichen Problemen und würde mich gern mit euch dies bezüglich austauschen, falls das möglich ist. Ich habe eine bestätigte Borreliose + Co. Infektionen sowie den Verdacht auf clEDS, weshalb ihr beide wahrscheinlich wertvolle Informationen für mich habt, das ist meine 2te E-Mail Adresse: yannik-hildesheim@web.de
Hallo lieber Jan, ich kann gerne Petra fragen, ob Sie sich mit dir austauschen möchte. Schicke mir doch bitte eine E-Mail, was du genau brauchst.
Gruß,
Karina
Guten Tag, ich würde mich auch gern dies bezüglich austauschen, falls das irgendwie möglich ist.
Hallo Petra, hallo Karina,
ich bin 24 und habe sehr ähnliche Symptome. Zeckenbiss Anfang März, Borreliose Test war allerdings negativ. Mein Hausarzt möchte mich nicht mehr weiter testen.
Ich habe Nackenschmerzen, Schwindel, verschwommen/unscharfes Sehen, Muskelzuckungen in Armen/Beinen, Kribbeln/Ameisenlaufen/brennende Muskelschmerzen. Dazu oft eine Benommenheit, leichter Tinnitus. Das ganze nun seit Juni ununterbrochen.
Ich weiß nicht mehr weiter und habe schon eine Odyssee an Ärzten hinter mir. Keiner kann/will mir helfen, würde auch schon auf die Psychosomatische Schiene geschoben.
Könnt ihr mich bitte per Mail kontaktieren? Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns austauschen könnten. 😊
Vielen Dank und schöne Grüße,
Andreas
Andreas, wenn du möchtest, kann ich Petra deine Mailadresse geben. Schicken sie mir bitte via Email und ich leite sie weiter.
Gruß
Hallo Petra, hallo Karina,
ich bin 50 und habe sehr ähnliche Symptome. An Zeckenbiss Kann ich mich nicht erinnern, aber Borreliose Test war Positiv die IGG Werte sind hoch. Mein Hausarzt meint das das eine durchgemachte Infektion ist.
Ich habe Nackenschmerzen, Schwindel, verschwommen/unscharfes Sehen, Muskelzuckungen in Armen/Beinen, Kribbeln/Ameisenlaufen/brennende Muskelschmerzen. Dazu oft eine Benommenheit, Tinnitus, geräuschempfindlich. Das ganze seit Zwei Jahren.
Ich weiß nicht mehr weiter und habe schon eine Odyssee an Ärzten hinter mir. Keiner kann/will mir helfen, würde auch schon auf die Psychosomatische Schiene geschoben.
Könnt ihr mich bitte per Mail kontaktieren? Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns austauschen könnten. 😊
Vielen Dank und schöne Grüße
Yilmaz
Hi Yilmaz. Schick mir doch gerne eine Nachricht über mein Kontaktformular Kontakt. Ich beantworte jede Mail, aber manchmal dauert es ein wenig.
Liebe Grüße,
Karina
Mein Vater hatte letzten Sommer eine Zecke. Leider wussten wir nicht, wie genau wir handeln mussten. Daher ist es interessant, dass man zuerst einen Bluttest machen sollte, am besten im Rahmen einer professionellen Borreliendiagnostik.
Hi Nina, ich glaube die Standardborriellendiagnostik wird normal schon immer direkt vom Arzt angeordnet. Aber soweit ich weiß ist die bei chronischer Borreliose nicht immer zielführend. Gruß
Hallo Petra, wie geht es dir zurzeit?
Wie hast du dich behandelt und wer konnte dir helfen ?
Mir geht es garnicht gut.
Bitte antworte mir.
VG Yilmaz
Hallo Yilmaz,
Petra hat einen Gastbeitrag für meinen Blog geschrieben und ich glaube nicht, dass sie hier mitliest. Daher wirst du vermutlich keine Antwort bekommen. :(
Gruß,
Karina (Die Blogbetreiberin)
Hallo
Ich leide auch seit 2 Jahren an hws
habe auch mehrere MRT hinter mir und besuche bei Physiotherapie leider komme ich auch nicht weiter.
wenn ihr mir helfen könnt oder ein paar tipps wie und wo weitermachen soll wäre ich sehr dankbar.
Hallo Hussein,
Schreibe mir doch gerne eine private E-Mail über mein Kontaktformular.
Gruß,
Karina